Thrombosen sind …

ein Gerinnsel in den tiefen Venen. Thrombosen verhindern den Abfluss des Blutes zum Herzen hin. Andererseits kommt es zu einer Reizung und Entzündung der Venenwand.

Die Zeichen für Thrombosen

der Schmerz kann sich als schmerzhaftes Spannungsgefühl, Knoten, knotiger Druck oder Muskelkater äußern.

die Schwellung aufgrund des verminderten Blutabstroms (bei bettlägerigen Patienten oft nicht vorhanden).

eine Dunkelverfärbung der Haut insbesondere in ausgeprägten Fällen, wenn es zu einer Stauung des dünkleren Venenblutes im betroffenen Bein oder Arm kommt.

Ursachen der Thrombosen

Thrombosen sind ein weithin bekanntes und gefürchtetes Krankheitsbild. Etwa eine Person auf 1000 Einwohner erkrankt daran.

Allgemein nimmt das Thromboserisiko mit dem Alter zu, es findet sich in einzelnen Familien auf Grund von vererbten Gerinnungsstörungen gehäuft, Frauen neigen häufiger zu Thrombosen. Insbesondere nach Unfällen, bei längerer Bettlägerigkeit oder schwerer Krankheit ist das Thrombosen-Risiko deutlich erhöht.

Folgen von Thrombosen: die Lungenembolie

Thrombosen haften in den ersten Tagen nicht fest an der Venenwand, kann sich ablösen und in die Lunge abschießen, wo es die Lungengefäße verlegt: eine Lungenembolie. Schlimmstenfalls kann der Kreislauf und die Atmung zusammenbrechen und zum plötzlichen Tod führen. Die meisten Lungenembolien sind glücklicherweise weniger schlimm. Oft verspürt der Patient gar nichts, es kann zu Atemnot kommen, stechendem Schmerz beim Atmen, schnellem Atmen und schnellem Pulsschlag. Solche Beschwerden müssen in jedem Fall ernst genommen und ohne Zeitverlust abgeklärt werden. Lungenembolien sind die dritthäufigste Todesursache und führen 4 x so häufig zum Tode wie Verkehrsunfälle.

Das Lungenembolierisiko ist stark abhängig vom Entstehungsort der Thrombose: im Arm-, Schulter- und Halsbereich ist eine Embolie selten, das Risiko ist im Bein- und Beckenvenenbereich deutlich höher.

Folgen von Thrombosen: das posttrombotische Syndrom

Chronische Folge ist das sogenannte postthrombotische Syndrom: durch die Zerstörung der Venenklappen entsteht ein Blutstau in den Venen wie oben beschrieben mit

Schwellung (Stadium 1),

Braunverfärbung, Verhärtung der Haut, Ekzeme (Stadium 2)

letztlich manchmal ein Geschwuer( Stadi m 3).

Da die tiefen Venenklappen irreparabel geschädigt werden und eine Operation nur in Einzelfällen zweckmäßig ist, ist der Schaden nach Thrombosen dauerhaft und bedarf einer lebenslangen Behandlung (mehr oder weniger intensiv). Mit gewohnheits-mäßigem Tragen von Kompressionsstrümpfen, selten ergänzt durch Bandagen, lassen sich die Folgen allerdings meist gut beherrschen und die Folgen des Venenstaus verhindern oder mindern

Ein Verdacht auf Thrombose

besteht (s.o) beim nicht bettlägerigen Patienten bei pötzlich oder innerhalb von Tagen aufgetretener einseitiger Schwellung, dumpfen knotigen Schmerzen oder dunkler Verfärbung des Beines, die nicht durch eine andere bekannte Erkrankung erklärt werden kann.

Ein Ausschluß eines frischen thrombotischen Geschehens ist durch einen einfachen Bluttest, den sogenannten D-Dimer – Test möglich. Dieser Test wird in vielen Krankenhäusern durchgeführt.

Die Ultraschalluntersuchung (Duplexsonographie)

erlaubt in der Hand des geübten Untersuchers ihrerseits mit sehr groer Zuverlssigkeit sowohl den Ausschlu wie die Feststellung einer Thrombose, sie erlaubt, die Ausdehnung und in gewissem Umfang auch die Altersbestimmung der Gerinnsel sowie deren Gefährlichkeit bezüglich einer Lungenembolie zu erfassen.

Die Röntgenkontrastmitteldarstellung

der Venen (Phlebographie) ist in den letzen Jahren zusehends durch die Duplex-Sonographie bzw. Triplex-Sonographie ersetzt worden bei der Beurteilung von fraglichen Thrombosen.

Die Behandlung der Thrombosen
Die Thrombose fixieren: Bandagen

Erste Maßnahme ist das Fixieren des Gerinnsels im Bein, um eine Lungenembolie zu verhindern. Dies erfolgt durch eine festsitzende Bandage.
Blutverdünnung

Um eine Ausdehnung der Thrombose zu verhindern, wird die Gerinnungsfähigkeit des Blutes herabgesetzt, anfangs mit Heparin – Spritzen, anschließend mit Tabletten (Sintrom oder Marcoumar). Die Blutverdünnung wird über 3 Monate bis zu einem Jahr durchgeführt, weil in diesem Zeitraum das Risiko neuer Thrombosen besonders groß ist. Nach wiederholten Thrombosen, oder bei familiärer Thromboseneigung kann auch eine lebenslange Blutverdünnung zweckmäßig sein.

Blutverdünnung

Ziel der Behandlung ist, die Bildung von (weiteren) Gerinnseln in Ihren Blutgefäßen, die Sie gefährden könnten, zu verhindern.

HEPARIN wirkt je nach Spritzenart innerhalb von Minuten oder innerhalb von Stunden und wird zur Einleitung der Behandlung im Krankenhaus über eine Venen oder unter die Haut gespritzt, selten ( z.B. in der Schwangerschaft) auch über längere Zeit für die häusliche Anwendung verordnet. Gefährdete Patienten können sich Heparin zum Schutz vor einer Reisethrombose selber einmalig vor Reisebeginn spritzen.Bei den modernen Präparaten ist eine Überwachung der Gerinnungsfähigkeit nicht mehr erforderlich. Nur die Zahl der Blutplättchen, die gelegentlich unter Heparin abfällt, sollte kontrolliert

werden.